Spektakuläre Gestaltungen mit Herbstfarben
Ab Ende August oder Anfang September, färben sich die ersten Bäume bereits herbstlich. Die Wetterbedingungen und das Mikroklima bestimmen, wie sich der "Indian Summer" in diesem Jahr entwickelt. Es ist die Zeit, in der die meisten Laubbäume in voller Farbenpracht stehen und bei klarem Wetter und Sonnenschein ein optisches Spektakel bieten. Besonders bei kalten Tagestemperaturen färben sich die Blätter noch kräftiger. Möchten Sie wissen, wie Sie diese beeindruckenden Farben in Ihrem Design erreichen können? Lesen Sie weiter. In diesem Blog erzählen wir Ihnen mehr über die Entstehung dieser Farben und erklären, warum wir keine Garantie für Herbstfarben geben können.
Die technische Geschichte
Die oft atemberaubenden Herbstfarben an Bäumen, sind das Ergebnis komplexer biochemischer Prozesse. Diese Prozesse stehen in engem Zusammenhang mit dem Wechsel der Jahreszeiten und sind bei Laubbäumen besonders auffällig. Wenn Sie dies besser verstehen, können Sie einen Baum leichter nach seiner Herbstfärbung auswählen. Deshalb listen wir einige Begriffe und Aspekte für Sie auf:
- Chlorophyllabbau: Wenn im Herbst die Tage kürzer werden und die Temperaturen sinken, erhalten die Laubbäume Signale sich auf den Winter vorzubereiten. Dies führt zum Abbau des Chlorophylls, wodurch die verborgenen Pigmente in den Blättern zum Vorschein kommen. Chlorophyll ist das biologische Pigment, das die Photosynthese ermöglicht. Es hat eine grüne Farbe und dominiert die Blattfarbe im Frühjahr und Sommer. Es bestimmt die Farbe der Blätter während der gesamten Saison.
- Produktion von Anthocyanen: Bei einigen Baumarten wie Ahorn (Acer sp.) und Hartriegel (Cornus), ermöglicht der Abbau von Chlorophyll das Aufleuchten einer anderen Gruppe von Pigmenten, den Anthocyanen. Diese Stoffe verleihen den Blättern ihre rote, violette und burgunderrote Herbstfärbung. Die Intensität dieser roten Farbe, hängt von der Konzentration der Substanz ab. Auch andere Umweltfaktoren spielen eine Rolle, wie z. B. die Temperatur und die Lichtintensität. Letztere ist für die Wahrnehmung der Farben am wichtigsten.
- Carotinoidpigmente: Sie sind für die gelben und orangefarbenen Töne der Blätter verantwortlich und sind das ganze Jahr über vorhanden. Sie werden jedoch durch die Dominanz des Chlorophylls überdeckt. Sobald sich dieses im Herbst auflöst, werden diese Pigmente sichtbar. Die Carotinoidpigmente sorgen für die leuchtenden Gold- und Orangetöne der Bäume und Sträucher. Das Carotin ist auch unterirdisch sichtbar, wo das Grün von Natur aus fehlt, wie bei der Waldmöhre.
Nicht alle Bäume verfärben sich auf dieselbe Weise. Grob gesagt kann man sagen, dass Bäume, die ihre Blätter erst im Frühjahr bilden, wie z. B. Ahorn (Acer), ihre Herbstfärbung an der Außenseite der Krone beginnen und sich dann nach innen verfärben. Bei Bäumen, die während der gesamten Vegetationsperiode Blätter tragen, wie Birke (Betula) und Lärche (Larix), beginnt die Herbstfärbung in der Mitte der Krone. Im Laufe des Herbstes färbt sich der Baum nach außen und wirft dann seine Blätter ab. Welcher Teil des Baumes sich zuerst verfärbt, hängt von der Wassermenge ab, die von den Wurzeln zur Krone transportiert wird. Bei manchen Bäumen verläuft dieser Prozess ungleichmäßig, so dass die Äste unterschiedlich gefärbt sind. Einige Arten zeigen keine Herbstfärbung auf und werfen ihre Blätter überwiegend grün ab, z. B. die Gemeine Erle (Alnus glutinosa) und die Gemeine Esche (Fraxinus excelsior). Andere Fraxinus-Arten sind dagegen für ihre schöne Herbstfärbung bekannt, wie Fraxinus pennsylvanica 'Summit' und Fraxinus americana 'Autumn Applause'.
Mikroklimata und Witterungsbedingungen
Eine Reihe von Umweltfaktoren haben großen Einfluss auf die Herbstfärbung von Gehölzkulturen. Dazu gehören Tages- und Nachttemperatur, Bodenfeuchtigkeit, Bodenart, Feuchtigkeit und Lichtintensität. Aber auch ob der vorangegangene Sommer heiß und trocken oder feucht und kalt war, spielt eine Rolle. Und ob der Übergang von wärmerem zu kälterem Wetter sehr abrupt oder allmählich ist. Generell lässt sich sagen, dass warme, sonnige Tage gefolgt von kühlen, klaren Nächten die schönsten Herbstfarben hervorbringen. Trockenes Wetter trägt ebenfalls zu leuchtenden Farben bei, da zu viel Regen die Pigmente auswaschen kann. Wenn es sehr windig ist, bleiben natürlich nicht viele Blätter übrig. Kurz gesagt, wenn das Wetter trocken und klar ist, kann man einen wirklich spektakulären "Indian Summer" erleben.
All diese Randfaktoren haben großen Einfluss darauf, wie sich der Baum verfärbt und das ist jedes Jahr anders. Selbst wenn der Baum in der Baumschule wunderschön rot ist, kann keine Garantie für die Herbstfärbung gegeben werden. Wenn Sie einen Baum wegen seiner Herbstfärbung auswählen, sollten Sie aber immer im Herbst danach Ausschau halten. Aufgrund der genetischen Variation bei gesäten Bäumen, gibt es auch große Unterschiede bei den Herbstfarben. So kann zum Beispiel die Parrotia, die man wegen ihrer roten Herbstfarbe auswählt, in manchen Fällen auch mehr orange oder sogar gelb werden. Das ist zwar keine Garantie für das Endergebnis aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man das gewünschte Ergebnis erhält. Die Bedeutung des Lichts und die Intensität, mit der es scheint, spielt eine sehr wichtige Rolle dabei, wie wir die Herbstfarben wahrnehmen und erleben. Darauf haben wir zwar keinen Einfluss aber ein grauer Herbsttag wird den Bäumen eine eher unspektakuläre Farbwirkung verleihen.
Auf Wiedersehen Sommer, hallo 'Indian Summer'
Der Ursprung des Begriffs "Indian Summer" liegt in Nordamerika und bezieht sich auf die Zeit, in der die Indianer auf die Jagd gingen. Und obwohl er für eine Periode angenehmen Herbstwetters-in der es ausgesprochen kalt und herbstlich war-steht, ist er in diesen Tagen eher ein Naturerlebnis. Die Sonne steht tief und setzt die Bäume in Flammen. Der Herbst in seiner schönsten Form.
Einige Lieblingsfarben
Warmes Goldgelb: Betula nigra, Carya cordiformis, Carya illinoinensis, Cladrastis kentukea, Juglans nigra
Hellgelb: Styphnolobium japonicum, Gymnocladus dioica, Fraxinus pennsylvanica 'Summit', Celtis sinensis, Phellodendron amurense
Orange: Acer triflorum, Zanthoxylum simulans, Crataegus x persimilis 'Splendens', Koelreuteria paniculata, Pyrus calleryana 'Chanticleer'
Flammend rot: Acer x freemanii 'Autumn blaze', Ulmus 'Frontier', Parrotia persica, Acer truncatum 'Pacific sunset', Nyssa sylvatica
Bronzerot: Quercus imbricaria, Quercus phellos, Quercus palustris, Zelkova serrata
Rotviolett: Fraxinus americana 'Autumn applause', Nyssa sinensis, Parrotia persica 'Bella'
Fazit
Die Auswahl des perfekten Baumes, mit leuchtenden Herbstfarben für Ihre Gestaltung, ist nicht auf die Wahl einer bestimmten Art beschränkt. Um eine optimale, spektakuläre Herbstlaubfärbung zu erzielen, müssen Sie Faktoren wie Bodenart, Bodenfeuchtigkeit, Mikroklima, den verfügbaren Platz und die von Ihnen gewünschte spezifische Farbe berücksichtigen. Für welche Baumart Sie sich auch entscheiden, eine sorgfältige Planung bei der Auswahl des Baumes für die Herbstfärbung, wird Ihnen sehr helfen.