Baum des Monats: Cornus mas
Cornus mas (Gelber Hartriegel) ist ein echter Frühlingsbote, der bereits Anfang Februar eine zaghafte Färbung zeigt und damit das zweite Quartal bis zur Frühjahrstagundnachtgleiche einläutet, wenn die Pflanzenwelt wieder zum Leben erwacht. Wenn der Gelbe Hartriegel im Februar und März in voller Blüte steht, fühlt es sich wirklich an wie der Beginn des Frühlings. Er ist ein weit verbreiteter Landschaftsbaum, der aber auch in städtischen Gebieten für Mensch und Tier von großem Wert ist.
Cornus mas gehört zur Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae) und ist in Mittel- und Südeuropa und Westasien beheimatet. In den Niederlanden befindet sich der einzige ursprüngliche vormittelalterliche Standort in Süd-Limburg. Die Pflanze wird manchmal zu den einheimischen Bäumen und Sträuchern der Niederlande gezählt, ist aber eher als Archäophyt zu bezeichnen. Es ist ein blattverlierender Strauch mit einer charakteristischen schuppigen Rinde, die im Lauf der Jahre abblättert. Aufgrund seiner aufrechten Wuchsform wird der Strauch auch häufig als kleiner Baum verwendet und lässt sich durch Beschneiden leicht in Form bringen.
Bemerkenswert frühe Blütezeit
Im Winter ist die Pflanze leicht an ihren dicken Knospen zu erkennen. Die Blütezeit dauert meist von Ende Februar bis März. Damit ist der Hartriegel eines der ersten Gehölze, die blühen. Der Strauch trägt kleine, leuchtend gelbe Blüten, die in dichten Büscheln an den kahlen Zweigen wachsen. Daher stammt auch die früher verwendete Bezeichnung „blühendes Holz“. Diese Pflanzen sind besonders auffällig vor dem Hintergrund karger Winterlandschaften und blühen häufig, bevor viele andere Pflanzen ihre Wachstumsperiode beginnen. Ihre Pollen und ihr Nektar sind für früh erwachende Insekten von großem Wert. Die Blütephase dauert mehrere Wochen. Dabei entwickelt der Strauch seine frischgrünen Blätter. Zu dieser frühen Jahreszeit ist Cornus eines der wenigen einheimischen Gehölze, das am kahlen Holz gelb blüht.
Vielseitig einsetzbar
Aufgrund seiner leichten Anwendbarkeit und guten Eigenschaften begegnet uns Cornus mas häufig in Pflanzplänen. Da die Pflanze gut schnittverträglich ist, kann sie als offener Strauch schön geschnitten werden. Wegen der Blüte auf dem nackten Holz ist es ratsam, der Pflanze einen Hintergrund zu geben – z.B. eine hohe immergrüne Hecke oder Mauer. Dann kommen ihre Blüten noch besser zur Geltung. Als Unterbepflanzung ergeben andere Frühjahrsblüher wie Schneeglöckchen, Christrose, Lungenkraut oder Winterlinge ein schönes Baumbeet. Nach der Blüte bildet der Strauch eine grüne, geschlossene Krone und ist – nicht zuletzt wegen seiner geringen Größe – eine gute Wahl für kleinere Gärten. Aufgrund ihres aufrechten Wuchses wird die Pflanze auch oft als kleiner Baum verwendet. Die ovalen Blätter sind stumpfgrün und verfärben sich im Oktober in der prallen Sonne in ein schönes Gelb oder Orange. Die Rinde ist bei jüngeren Pflanzen glatt und braungrau, später zierlich und hellbraun. Sie blättert in kleinen Stücken ab. Die Pflanze benötigt kaum Rückschnitt.
Überfluss an Früchten
Neben ihrem Zierwert ist die Pflanze auch für ihre wunderschönen roten, länglichen, glänzenden, kirschähnlichen Früchte bekannt. Diese sind sowohl sauer als auch leicht süß und werden in Konfitüren, Gelees und für Sirup und alkoholische Getränke verwendet. In manchen Trachtjahren können die Sträucher mit diesen roten Steinfrüchten völlig überladen sein. Deshalb ist der Baum wegen seines guten Ertrags für die Verwendung in einem essbaren Waldgarten geeignet. Die Früchte sind zunächst grün, reifen aber allmählich zu einem tiefen, leuchtenden Rot heran und sind etwa 1 – 2 cm lang. Sie sind in der Küche vielseitig einsetzbar und können auf unterschiedliche Weise verwendet werden. Die kirschähnlichen Früchte können auch getrocknet und als Tee verwendet werden. Außerdem werden sie zur Herstellung von Wein und Spirituosen vergoren. Obwohl die Früchte zart sind, werden sie auch frisch verzehrt und in Teilen Italiens wie Oliven eingelegt.
Anwendung in essbaren Waldgärten
Cornus mas ist aufgrund der vielseitigen Fruchtverwendung und des hohen Ertrags eine wertvolle Ergänzung für essbare Waldgärten. Außerdem locken die Früchte Wildtiere wie Vögel an, die einen positiven Beitrag zum Ökosystem und zur Samenverbreitung leisten können. Die Anpflanzung von Cornus mas in einem essbaren Waldgarten schafft ein nachhaltiges und vielfältiges Ökosystem, das Nahrungsmittel liefert, die lokale Artenvielfalt fördert und damit die Attraktivität des Gebiets verbessert.
Kleine Stadtgärten
Cornus mas ist die perfekte Wahl für mittelgroße bis große Gärten und öffentliche Räume, wo die Pflanze Platz hat, ihre natürliche Form zu entwickeln. Sie wächst langsam, ist aber sehr langlebig. Der Gelbe Hartriegel kann in jedem gut durchlässigen Boden gepflanzt werden, auch an sehr trockenen Standorten, und besitzt eine gute Resistenz gegen Hitze und Trockenheit. Sobald sie sich akklimatisiert hat, verträgt die Pflanze einen starken Rückschnitt und kann sogar aus der Basis austreiben. Sie eignet sich auch hervorragend als Heckenpflanze, und sogar die Verwendung als Formschnittbaum ist möglich. Der Gelbe Hartriegel verträgt den Schatten anderer Pflanzen, gedeiht aber wesentlich besser an einem offenen Standort im Halbschatten oder in der prallen Sonne. Als Baum eignet sich der Hartriegel perfekt für den kleineren Stadtgarten und bietet mit seiner geschlossenen Krone viel Privatsphäre.
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